Die Frauenbewegung in Uruguay: Vergangenheit und Gegenwart
In: 'Dritte Welt', S. 228-240
In dem Beitrag werden Vergangenheit und Gegenwart der Frauenbewegung in Uruguay betrachtet. Zunächst wird gezeigt, daß die Frauen in der frühen Kolonialzeit einige Freiheiten besaßen und daß sie erst mit der Unabhängigkeit und der Verfassung von 1830 aus dem staatsbürgerlichen Leben ausgeschlossen wurden. Die ersten Frauenbewegungen werden am Anfang dieses Jahrhunderts beobachtet. Vor dem Hintergrund der Veränderungen des demographischen Modells vom 19. Jahrhundert an wird die Rolle der Frau analysiert. Eine völlige rechtliche Abhängigkeit vom Mann wird konstatiert, im aufkommenden industriellen Kapitalismus waren sie billige Arbeitskräfte. Die Organisierung und der Kampf der Frauen der Arbeiterklasse werden beschrieben. Ausgehend von der politischen Situation Uruguays zu Zeiten der Krise und zu Zeiten der Diktatur von 1973 bis 1985 wird die Integration der Frau in den politischen Befreiungskampf diskutiert. Es wird festgestellt, daß sich neben den Frauen mit einem linken politischen Bewußtsein Frauen aufgrund ihrer Lebenssituation (Ehemänner werden verhaftet) der Widerstandsbewegung anschließen. Insgesamt wird für die zahlreichen, heute existierenden Frauenrechtsbewegungen festgestellt, daß sie im Kontext der linken Parteien aktiv sind. (RW)